Das Wichtigste über Trockenfutter, Feuchtfutter & Co.
Ein Überblick
Der Ernährungsdschungel für unsere Hunde ist riesig. Man unterscheidet zwischen Fertigfutter und selbst zubereiteten Rationen. Fertigfutter werden noch weiter unterschieden. Es gibt Trockenfutter, Feuchtfutter und halbfeuchtes Futter zu kaufen. Selbst zubereitete Rationen können roh sein oder gekocht. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer Kombination aus Reinfleischdosen und selbst beigefügten Kohlenhydraten, Gemüse und ein paar anderen Nahrungsbestandteilen. (Selbst zubereitete Rationen sollten stets von einem qualifizierten Ernährungsberater für Hunde überprüft werden.)
Trockenfutter
Trockenfutter kennst du sicherlich. Es hat einen Feuchtegehalt zwischen 6% und 10%. Zur Herstellung gibt es verschiedene Möglichkeiten, dazu gehören das Backverfahren, die Extrudation oder kalt gepresste Pellets. Die Kroketten haben unterschiedliche Formen und Farben und manchmal sehen sie in einer Tüte sogar verschieden aus.
Bei der Extrudation werden die Rohstoffe vermengt und kurzzeitig unter Hitze und hohem Druck verarbeitet und anschließend in die gewünschte Form gepresst. Durch das kurze Erhitzen sollen hitzeempfindliche Stoffe erhalten werden, und potenzielle Keime entfernt werden. Zudem werden bei der Erhitzung Nährstoffe, wie zum Beispiel Stärke, aufgeschlossen um eine bessere Verdaulichkeit zu erzeugen.
Bei der Kaltpressung oder auch Pelletierung wird Hitze überwiegend durch Reibung erzeugt. Das Futter wird durch eine Matrize gepresst. Beim Pressen beträgt die Temperatur zwischen 70°C und 80°C. Die Rohstoffe wurden allerdings zuvor bereits einmal erhitzt. Kaltgepresstes Hundefutter ist nie so hygienisch wie extrudiertes Hundefutter, weil die Keimabtötung bei der Pelletierung nicht so sorgfältig ist wie bei der Extrudation. Daher sind Kaltgepresste Hundefuttersorten für Hunde, die auf Futtermilben reagieren eher nicht geeignet.
Zudem werden Kohlenhydrate nicht so stark aufgeschlossen wie bei extrudiertem Hundefutter, was im Vergleich zu einer verminderten Verdaulichkeit führt. Um dem entgegen zu wirken, werden häufig vorab extrudierte Kohlenhydrate genutzt.
Der Vorteil der Kaltpressung liegt eher beim Hersteller aufgrund der geringeren Produktionskosten.
Ein paar Vorteile
- einfache Handhabung
- aufgrund des geringen Feuchtegehalts mit nur wenigen Konservierungsstoffen lange haltbar
- auch im Sommer hygienisch unbedenklich
- „Geruchsbelästigung“ für den Hundehalter ist gering
- aufgrund der hohen Energiedichte verhältnismäßig günstig
Ein paar Nachteile
- möglicherweise eine schlechtere Akzeptanz
- manche Hunde passen ihr Trinkverhalten nicht an das Trockenfutter an
- möglicherweise Nährstoffverluste und schlechtere Verdaulichkeit bei minderwertigen Rohstoffen oder unsachgemäßer Verarbeitung
Feuchtfutter
Wenn ich von Feuchtfutter spreche, meine ich die Dosen oder Schalen mit feuchtem Hundefutter, das als Alleinfuttermittel deklariert ist. Wichtig ist die Unterscheidung zu Reinfleischdosen, da diese den Nährstoffbedarf nicht decken.
Feuchtfutter haben meist einen Feuchtegehalt von ca. 75%. In der Herstellung werden die feuchten Rohstoffe gekocht und vermischt. Manche Hersteller füllen das Futter auch roh ab und erhitzen die Dosen eine Stunde lang auf 250°C, um sie zu sterilisieren. Der Druck und die starke Erhitzung töten Keime, führen aber auch zu einem Nährstoffverlust. Bei hochwertigen Produkten wird dieser Verlust mit berechnet und entsprechend ergänzt.
Ein paar Vorteile
- meist gute Akzeptanz durch stärkeren Geruch
- fast unbegrenzt haltbar
- keine Futtermilbenbelastung
- keine große Wasseraufnahme nötig
- gibt den meisten Hundebesitzern ein besseres Gefühl
Ein paar Nachteile
- kann aus hygienischen Gründen nicht lange offen stehen
- im Vergleich zu Trockenfutter deutlich teurer (Fütterungskosten pro Tag)
- bei minderwertigen Rohstoffen schlechtere Verdaulichkeit und häufige Gasbildung im Dickdarm („Pupsen“)
Halbfeuchtes Futter
Bei halbfeuchtem Futter liegt der Feuchtegehalt zwischen 15 % und 30 %. Sie werden mit einfachen Zuckern hergestellt, dadurch schmecken sie besser. Aufgrund des höheren Feuchtigkeitsgehalts sind die halbfeuchten Futter anfälliger für Schimmelpilze und andere Keime. Daher wird Zucker, Maisstärke oder Glyzerin verwendet, um Wassermoleküle im Futter zu binden. Zusätzlich müssen Konservierungsstoffen zugesetzt werden. Somit stellt das halbfeuchte Futter eine vorteilhafte Kombination aus der Akzeptanz von Feuchtfutter und der einfachen Handhabung von Trockenfutter. Nicht so vorteilhaft sind die vielen benötigten Konservierungsstoffe und die vielen Einfachzucker.
Alles in allem…
Abschließend kann man sagen, dass jede der handelsüblichen Fütterungsmöglichkeiten seine Vor- und Nachteile hat. In allen Futtern können minderwertige Rohstoffe zu einer schlechten Verdaulichkeit und großen Kotmengen führen. Auch individuelle Unverträglichkeiten können die Verdaulichkeit beeinflussen.
Jetzt fragst du dich wahrscheinlich immernoch, was „DAS Richtige“ Futter für dich und deinen Hund ist: Das richtige Futter ist das Futter, welches dein Hund auf Dauer mit Appetit frisst, dabei gut geformten Kot in nicht zu großer Menge absetzt, wenig Gase bildet und neben Energie und Lebensfreude eine gute Haut- und Haarqualität zeigt. (Dies gilt nicht pauschal für selbst zusammengestellte Rationen!)
Hast du noch Fragen? Dann melde dich gerne bei mir.
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